Großübung der Feuerwehren bei Nestlé in Biessenhofen

01.10.2025
Feuerwehr
Im Rahmen der Feuerwehr-Aktionswoche wurde am Abend des 1. Oktober im Bereich Mitte des Landkreises Ostallgäu auf dem Werksgelände der Firma Nestlé in Biessenhofen eine groß angelegte Einsatzübung der Feuerwehren durchgeführt.

Als Übungsobjekt diente das Kältemaschinenhaus des Werkes, in dem ein Brandmelder ausgelöst hatte. Beim Eintreffen stellte sich die Lage als besonders komplex heraus: Im Keller des mittleren Gebäudebereichs war ein Brand ausgebrochen, zusätzlich war im südlichen Bereich Ammoniak ausgetreten.

Nach den ersten Erkundungen wurde davon ausgegangen, dass sich noch sieben Personen im Gebäude befanden. Zwei von ihnen konnten auf dem Dach des mittleren Gebäudebereichs bestätigt werden. Dies führte zu einer Vielzahl an Einsatzabschnitten, die von den beteiligten Feuerwehren parallel abgearbeitet wurden.

So führten Einsatzkräfte unter schwerem Atemschutz Menschenrettung und Brandbekämpfung im Innenangriff durch und stellten eine stabile Wasserversorgung von der Saugstelle an der Wertach sicher. Parallel wurde die Rettung der beiden Personen vom Dach über eine Drehleiter umgesetzt, während weitere Einsatzkräfte Riegelstellungen zum Schutz angrenzender Gebäudeteile einrichteten.

Eine besondere Herausforderung stellte der Gefahrguteinsatz dar: Unter Chemikalienschutzanzügen gingen Trupps in den Maschinenraum vor, um dort Menschen zu retten und gleichzeitig den Gefahrstoffaustritt zu kontrollieren. Zur Sicherheit wurde ein Not-Dekontaminationsplatz eingerichtet, um die eingesetzten Trupps anschließend fachgerecht zu reinigen.

Die Übung verfolgte das Ziel, die Zusammenarbeit der Feuerwehren unter realistischen Bedingungen zu trainieren, komplexe Einsatzlagen mit parallelen Szenarien zu bewältigen und die besonderen örtlichen Gegebenheiten des Industriegeländes praktisch zu berücksichtigen.

An der Übung nahmen die Feuerwehren Marktoberdorf, Biessenhofen, Altdorf, Ebenhofen sowie die Betriebsfeuerwehr der Firma Nestlé teil. Die Kreisbrandinspektion war mit mehreren Beobachtern vor Ort, ebenso waren mehrere Mitglieder der Werksleitung sowie Maschinisten anwesend, um sich ein Bild einer solchen fiktiven Lage machen zu können.

Die Einsatzleitung und Beobachter zeigten sich mit dem Verlauf der Übung sehr zufrieden. In einer anschließenden Nachbesprechung zog man ein positives Fazit, insbesondere hinsichtlich der Koordination zwischen den einzelnen Einsatzabschnitten und der Zusammenarbeit der beteiligten Kräfte.

Ein besonderer Dank galt der Firma Nestlé, die mit der Bereitstellung des Übungsobjekts maßgeblich zum Gelingen beigetragen hatte.